Judith Siegmund :: Visual Art, Conceptual Art, Philosophy

Interaction


(VHS, Betacam, 15 min) 2002


Die von dem Arzt Dr. Dormagen im 19.Jahrhundert gegründete Dormagen-Guffanti-Stiftung in Köln beherbergt auf einem parkähnlichen Gelände verschiedene soziale Einrichtungen: u.a. teilen sich ein städtisches Behindertenwohnheim, ein Hospiz und die Emmaus-Gemeinschaft das großzügige Areal am Stadtrand von Köln. Ein jährlich ausgeschriebenes Stipendium für bildende Künstler/innen, das zu einem halbjährigen Arbeitsaufenthalt vor Ort auffordert, ist ein Luxus, den sich der Stiftungsrat gerne leistet. War doch Dr. Dormagen selbst überzeugt vom anregenden und womöglich auch heilenden Einfluss der Kunst und verfolgte eine eigensinnige Form der »Kunsttherapie«: Er verordnete seinen Patient/innen von Zeit zu Zeit regelmäßiges Sitzen vor speziell zu diesem Zweck installierten Gemälden. Im folgenden Interview berichtet die Berliner Künstlerin Judith Siegmund, die Stipendiatin des Jahres 2002, von ihrer Arbeit mit den Bewohner/innen vor Ort. Die besonderen »Produktionsbedingungen« sowie die Reflektion der eigenen Position als Stipendiatin und Künstlerin spielten bei den Überlegungen zur Gestaltung des Aufenthalts in Köln eine wichtige Rolle.

Andrea Knobloch (infection manifesto)